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Prinzipbedingt

Warum Frames nicht so gut bewertet werden

Warum Frames nicht so gut bewertet werden

Was im Browser optisch ansprechend als Menüleiste, Kopfbereich und Homepage dargestellt wird, ist für die Suchmaschine eine miteinander verlinke Ansammlung von mehr oder weniger brauchbaren Dokumenten.

Skizze: Frames aus der Sicht des BesuchersDie Skizze macht diesen Unterschied deutlich: Für "sehende" Augen ist die Funktion der Frames Logo, Top, Menü und Hauptseite deutlich erkennbar und das unsichtbare Frameset FS hat nur die Funktion, die Frames zu platzieren.

Das Menü stellt die Inhalte der weiteren Seiten durch mehr oder weniger sinnvolle Zeilen dar, worauf der Besucher entscheidet, welche der Seiten S1 - SX er aufrufen wird. Das Menü hat also nur im Zusammenhang mit der Umgebung Bedeutung; normalerweise ist die enthaltene Information zu gering, um nur daraus den Kontext zu erkennen. Diese Funktion wird von den Frames Logo und Top oft in Form von Bildern vermittelt; viel Text enthalten diese Frames normalerweise nicht.
Die Hauptseite selbst wird zu einem Zeitpunkt dargestellt, wo der Besucher noch nicht entschieden hat, welche Informationen er im Menü aufrufen wird. Deswegen enthält auch diese Seite selten spezifische Information, sondern unterstreicht als Teaser die Gesamtheit, ohne weit vorzugreifen.

 

Skizze: Frames aus der Sicht der SuchmaschineAus der Sicht der Suchmaschine sieht die Sache etwas anders aus. Die Seite FS ist offensichtlich die wichtigste Seite, da viele externe Links auf sie zeigen. Außerdem kann eine Suchmaschine davon ausgehen, dass eine Startseite ordentlich gemacht und nicht gleich eine Brückenseite oder Dialer-Seite ist. Grundsätzlich neigt die Suchmaschine also eher dazu, die Startseite - also das Frameset als Treffer darzustellen.

Gleichzeitig enthält diese Seite aber keine sichtbare Information. Von den von ihr verlinkten Seiten enthalten meist nur das Menü und die Homepage nennenswerte Informationen, selten aber wirklich ausreichende Textmengen und damit verbundene Keyword-Häufigkeit.

Interessanter für die Suchmaschine sind also nur die Seiten S1 - SX. Sie enthalten in größeren Mengen verwertbare Informationen. Der Spider kann aber nicht genau zuordnen, wo die Seite dargestellt wird bzw. welche Funktion sie hat.

 

Link-Struktur

Ein sehr wesentliches Kriterium der Suchmaschinen ist die Zahl der internen Links. Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt hier einen prinzipiellen Nachteil von Frames: Gehen wir von einer kleinen Website mit einer Startseite und 12 weiteren Seiten aus. Die Frames sind wie in der Skizze angeordnet und die Zahl der Links ist auf das Nötige beschränkt, so dass jede Seite mit einem Klick aufgerufen werden kann:

 

Frames-Seiten

Einzelseiten

HTML-Seiten:

1 + 4 + 12 = 17
Frameset, 4 Frames, 12 weitere Seiten

1 + 12 = 13
Startseite + 12 weitere Seiten

Links gesamt:
(minimum)

4 + (12 + 1) = 17
4 Frames + Menü: (12 Seiten + Home)

13 * 12 = 156
13 Seiten mit je 12 anderen

Seiten ohne ausgehende Links:

15
3 Frames + 12 Seiten

0


Seiten ohne ausgehende Links:

Suchmaschinen zeigen so gut wie nie Treffer, die keinen einzigen Link enthalten. Hier fällt die Bilanz extrem schlecht für die Frames-Seiten aus: 13 Seiten werden deswegen nicht angezeigt und die einzigen 2 Seiten, die Links enthalten sind das Frameset und das Menü. Beide enthalten aber kaum Information.

Der Ausweg besteht darin, auf jeder Seite zumindest einen Link zur Startseite zu setzen - schon aus Usability Gründen ein Muss.
Siehe dazu: Dangling Links: Verluste durch Seiten ohne ausgehende Links


Keywords in den Link-Texten:

Der im Link enthaltene Text gilt auch für die Ziel-Seite als starkes Keyword. Mit einem Link wird das Keyword also quasi verdoppelt und beiden Seiten zugerechnet. Auch hier hat die Frames-Seite den schwarzen Peter: Jede Seite bekommt nur einen einzigen Link (mit weniger wäre sie auch nicht auffindbar) und damit nur ein Keyword zugerechnet. Bei den Einzelseiten bekommt jede Seite 12 Keywords zugerechnet.

 

Entwarnung

Ganz so schlimm ist es dann doch wieder nicht. Zum einen habe ich hier ein Extrem-Beispiel gewählt, das in dieser Form nur bei einfachsten Websites vorkommt. Zum anderen weiß auch eine Suchmaschine, dass immer wieder vorkommende Links zu einem Verbund von Seiten gehören und bremst entsprechend ein. Google weiß bei Einzelseiten sehr wohl, wo der eigentliche Body beginnt.

Alle Maßnahmen, um eine Frames-Seite in die Ränge zu bringen, greifen daher in die Link-Struktur und den Informationsgehalt der wesentlichen Seiten ein.

 

Tricks mit Frames:

Ein weiterer Grund für die geringe Liebe der Suchmaschinen zu Frames sind die zahlreichen Möglichkeiten zu tricksen und Keywords unsichtbar unterzubringen. Es ist natürlich ein Teufelskreis: Werden Frame-Seiten schlechter bewertet, wird mehr nachgeholfen, was wiederum zu schlechterer Bewertung führt. Ich denke, dass einige kleine Tricks durchaus noch in Rahmen sind.


Prinzipbedingt

Frame-Seiten lassen sich genauso gut optimieren und in die Ränge bringen wie Einzelseiten, wenn du einige Punkte beachtest.

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