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Wird das Internet zu den Slums neben dem glänzenden Universum verkommen?

Was ist das mit dem Metaverse?

Was ist das mit dem Metaverse?

In zahllosen Berichten und Videos schwankt die Meinung derzeit zwischen Fassungslosigkeit und Kopfschütteln:  ist Mark Zuckerberg verrückt geworden? Weiß er noch, was er tut?
Und: Müssen wir das wissen?

Meta – früher bekannt als Facebook – macht derzeit viele irritierende Schlagzeilen: Da wird Geld reingesteckt ohne Ende, in irgendein „Ding“ namens "Horizon Worlds", das wie Second Life (vor 20 Jahren) aussieht. Was soll das werden? 

Verrannt in eine fixe Idee?

Facebook hatte letztlich das gleiche Problem wie Twitter oder andere Social Media: Die allermeisten Menschen nutzen das so, wie es gedacht war: Kontakte aufrecht erhalten, einfach nebenbei, ein Like hinterlassen und passt. Nix zahlen dafür, nur gelegentlich mal auf die passend zurechtgeschnittene Werbung klicken.

Fehlende Werbeeinnahmen

Von irgendwas muss man aber auch leben, und da gibt es billige Werbung wie „Mit diesem Trick sparst du 90% deiner Stromrechnung“, die sich an jeden Deppen richtet - und es gibt  teure Werbung wie „Hochwertige Ersatzteile für deinen Porsche 669“, die zielgerichtet die potentiellen Käufer findet.

Dazu muss man aber ein wenig bei den Nutzern spionieren, welche Hobbys und Interessen sie denn so haben. Das konnte Facebook bisher gut - bis da der eine oder andere Riegel vorgeschoben wurde, von der EU, von Apple, von Google.

Anders gesagt: Es wacht zwar auch weiterhin jeden Tag ein Idiot auf, aber Facebook findet ihn nicht mehr so treffsicher. Dafür will ein Werbetreibender aber nicht mehr viel zahlen. Streuwerbung gibt es billiger.

Das Internet neu erfinden

Worum geht es also wirklich? Facebook wurde im Internet groß – und wurde vom Internet aufgerieben. 

Meta sucht die Flucht nach vorne: Das Internet neu erfinden, nach eigenen Regeln. Weg von allem, was ein Konkurrent abgreifen kann, weg von Beschränkungen. Die Server stehen bereit, die Technik ist reif, oder wird es zumindest werden, wenn man mit der vollen Marktmacht reindrückt.

Eine virtuelle Welt, in der das Internet Untertan ist: Man wird sich vielleicht diese Website hier auf einem virtuellen Computer im Metaverse ansehen können – und wir müssen dafür zahlen, dass sie von Meta nicht mit eigener Werbung vollgestopft wird. Ein neues Internet.

Um das klar zu sagen: Das „normale“ Internet wird es natürlich weiterhin geben. Aber für viele nicht mehr einen Mausklick entfernt. Einfach deswegen, weil es im Metaverse keine Maus mehr gibt.

Ein Parallel-Web der Konzerne

Klar ist jetzt schon: Alles was über eine Randerscheinung im Metaverse hinausgeht, wird nicht billig, und alle Werbung darin kann nur von großen Unternehmen gestemmt werden. Das immer noch relativ günstige klassische Internet hat dort keinen Platz. 

Das Ganze wird wohl vergleichbar sein mit einem Einkaufs- und Bürozentrum, in dem man sicher keinen Shop für handbemaltes Geschirr oder Origami-Papier finden wird. Man wird Mode finden, die man sowohl seinem Avatar als auch - im echten Leben - sich selbst anziehen kann. Taschen, Accessoires, sonstwas. Vielleicht auch Schuhe; wenn die Avatare irgendwann auch Beine bekommen ;-)

 

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