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Ist das, was ich sehe gut oder schlecht?

Den Besucherfluss richtig interpretieren

Den Besucherfluss richtig interpretieren

Hat man Google Analytics auf der Website, liefert der Menüpunkt „Besucherfluss“ recht interessante Einblicke. Allerdings müssen diese auch richtig interpretiert werden. Ein paar Hinweise, worauf es ankommt.

Unter Besucher -> Besucherfluss liefert Google Analytics eine der informativsten Grafiken - zumindest auf den ersten Blick. Auf den 2. Blick ergibt sich die Frage: „Und - was sagt mir das jetzt?“

1. Spalte: Land/Gebiet

Völlig klar: Hier soll nicht nur viel von allem stehen, sondern vor allem Land/Gebiet der Zielgruppe. Im Beispiel oben sind das zb Lokale in Wien. Zwar wird schon mal ein Berliner den Urlaub in Wien planen, aber in der Regel sollen eben Österreicher die Website ansehen.

Anders ist es, wenn das Publikum international sein soll. Auf einer deutschsprachigen Website eines Hotels in Tirol sollen natürlich 10x soviele Besucher aus Deutschland wie aus Österreich sein. Wenn nicht: Ursache finden, möglichst bald. Eine ungeschickte Reparatur kann böse enden.

2. Spalte: Startseiten (Einstiegsseiten)

Hier im Beispiel ist das Verhältnis schon fast kitschig schön: Die Startseite sollte durchschnittlich nur ungefähr die Hälfte ausmachen. Der Rest sollte relativ breit gestreut sein, wobei natürlich einzelne Seiten mehr ausmachen als andere, etwa weil sie stärker von außen verlinkt sind (Foren, Facebook, Werbung).
Der unterste Block „(+50 weitere Seiten)“ zeigt, dass viele weitere Seiten bei Google gelistet sind und fallweise Besucher anlocken.

Die Absprungrate (der rot gefärbte Abfluss) zeigt an, wie viele Besucher hier (gleich) wieder die Website verlassen.
Das kann verschiedene Gründe haben: Der Inhalt war nicht das, was ein Besucher erwartet hat - oder: Es war ein Volltreffer; der Besucher hat genau erfahren, was er gesucht hat und schaut nicht mehr weiter. Auf einer Informationsseite (wie in diesem Beispiel oben) können wohl beide Möglichkeiten zutreffen, bei einer Produktseite eines Onlineshops sollten aber bitte die Leute zur Kassa gehen und nicht nur Preise vergleichen: Hier soll die Absprungrate besonders niedrig sein.
Generell sollte man natürlich versuchen, die Absprungrate möglichst niedrig zu halten.

3. Spalte und weiter

Wer nicht gleich abgesprungen ist, hat eine oder mehr weitere Seiten angesehen. Naturgemäß werden die Zahlen immer dünner, weil es bei jeder Interaktion weitere Absprünge gibt.

Unter Besucher -> Übersicht sieht man diese Zahlen deutlicher: In obigem Beispiel durchschnittlich 50% Absprungrate, etwa 3,1 Seiten pro Besuch.
Bei einer Besuchsdauer von nur ca 2 Minuten ist der Wert gerade mal noch OK.

Jede Website ist anders

Bei allen Zahlen muss man natürlich im Auge behalten, wie sich ein durchschnittlicher Besucher verhält, was er erwartungsgemäß tut - oder zumindest tun sollte.
Obige Seite ist ein Veranstaltungskalender: Schon auf der Startseite stehen die Highlights, die nächsten wichtigen Seiten sind Monatsübersicht, Heute und die verschiedenen Orte. 2 - 3 Minuten sollten in jedem Fall ausreichend sein, um sich zu informieren.
In einem Onlineshop sind 2 Minuten Besuchszeit definitiv ein sehr schlechter Wert.

Typische Probleme und Abweichungen

Häufig kommt es vor, dass einzelne Seiten so beliebt sind, dass sich kaum jemand weiter umsieht. Das geht meist mit extrem hohen Absprungraten (80% und mehr) und relativ kurzer Besuchsdauer einher: Der Besucher hat genau das gefunden, was er gesucht hat und empfiehlt diese Seite wiederum in Foren oder auf der eigenen Website. Grundsätzlich ist das nichts Schlechtes - im Gegenteil! Dumm ist es aber, wenn das eigentliche Angebot der Website dabei völlig zu kurz kommt. In so einem Fall sollte man das Design der Site so ändern, dass Besucher wenigstens noch ein bisschen länger bleiben.

Ärgerlicher ist, wenn fast alle Besucher direkt auf der Startseite landen, und trotzdem die Absprungrate über 30% liegt. Dann passt irgendetwas Grundsätzliches nicht. Häufig ist das Design nicht anregend, möglicherweise finden sich Besucher nicht zurecht, vielleicht ist auch das Angebot uninteressant. Häufig sind auch die Inhalte zu dünn. Derartige Websites sind sehr gefährdet, aus dem Google-Index zu fliegen.

[OUTDATED]

Kommentare:

Schöner Artikel, aber mit der Absprungrate muss ich widersprechen. Oft sind es auch bots die vorbeikommen und diese "verschlechtern" die Quote. Und um so öfter sie vorbeikommen umso besser wird die Seite von den Suchmaschinen akzeptiert.Nichts ist schlimmer, als wenn die bots nicht kommen, um nach neuen Inhalt zu suchen.

Jürgen
Antworten

Ich weiß nicht, ob ich die Bots haben will, die Google Analytics nicht als solche erkennt und für echte Besucher hält. Aber ich glaube, das kommt nur selten vor, weil ein Bot dazu ja Javascript interpretieren müsste.

Auf einer Site habe ich eine einzelne Seite (von 300 Seiten) die fast 30% aller Besucher generiert. Absprungrate (Seite) über 90%. Ich weiß nicht, ob mich das freuen soll. Dann denke ich mir aber wieder: Na, es gibt schlimmeres ;-)

Chio
Antworten

 
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